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Sundern

Der Flurname Sundern ist weit verbreitet. Der Begriff stammt aus dem Mittelalter und bedeutet abgesondert. Um ihn im Zusammenhang mit der Flurbezeichnung zu verstehen, muss man sich kurz mit den Bodenrechten jener Zeit befassen. Neben den bewirtschafteten Äckern gab es im Umfeld der Dörfer Gebiete, die zur allgemeinen Nutzung bestimmt waren. Sie wurden Mark und in unserer Region Gemeinheit genannt. Auch die Nutzung der Gemeinheit unterlag gewissen Regeln. Sie war jedoch nicht einem einzelnen Hof oder einer Person zugeordnet. Der Sundern war nun aus dieser Gemeinheit abgesondert und zumeist einem Herrscherhaus zugeordnet.

Der verstorbene Frille Ortschronist Manfred Pöhler schrieb dazu: „In Frille stellte sich dies so dar, dass die Schaumburger Grafen in den Fluren nordwestlich von Frille, im Sundern, Apenholz und Hapenholz, umfangreichen Besitz und das Jagdrecht hatten. Die Friller Bauern beanspruchten dagegen in diesen Holzungen Huderechte, die offenbar gegen Landabfindungen abgelöst wurden, wie es die dortige Flur ‚Zuschlag‘ vermuten lässt. Besonderen Ärger gab es 1564 und später, da einige Bauern sich Teile davon abgesondert und eingezäunt hatten. Die Schaumburger verlangten von Minden, die ‚Preußischen Übeltäter‘ zum Rückbau zu zwingen, verschonten jedoch ihre Schaumburgischen Untertanen. Graf Ernst (24.09.1569-17.01.1622) verkaufte 1613 18 Morgen des Sundern an Bonorden Stätte in Frille und 1618 den übrigen Besitz an das Johannis-Stift in Minden. Diesen Forstdistrikt hat Anfang des 19. Jahrhunderts die Königliche Regierung Minden als Rechtsnachfolger an den Petershäger Gerichtsamtmann Johann Stammelbach, der auch durch Heirat Besitzer der Rothemühle war, für 2325 Reichstaler verkauft. Die Fläche von 68 Morgen wurde in den 1820er Jahren von Stammelbach vereinzelt.“

Sunder erscheint im Verlauf der Jahrhunderte in verschiedenen hoch- und plattdeutschen Flurnamen wie: Sünnern; Im Sundern; Das Sundernholtz; In den Sundern; Sunderkamp; Sunderland; Sundernkamp; Sundernkämpe; Sunderort; Sundernstraße; Sunderkämpe; Sünnernort; Sünnernkamp.

Adresse

Sundern

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